Die Spiegelschrift

von Wilfried Diener


Liebe Leserinnen und Leser,
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Kolumne-gespiegelt

Die Spiegelschrift

Es ist für mich nichts Besonderes, die Schrift gespiegelt, also seitenverkehrt zu lesen. Aber anders als mein Bild im Spiegel, wo links rechts und rechts links wird, lese ich ganz normal von links nach rechts. Aber ich fange unten an und lese nach oben. Anfang und Ende sind vertauscht. A und O stehen auf dem Kopf. Das seitenverkehrte Bild der Buchstaben hat sich in mir als ehemaliger Schriftsetzer so verfestigt, weil ich die Bleilettern mit ihrem Kopf nach unten und mit ihrem Fuß und der Signatur nach oben in den Winkelhaken setzen musste, damit sie seitenrichtig gedruckt werden konnten. Auch als der Offsetdruck den Buchdruck ablöste, blieb das Buchstabenbild bei der Filmmontage seitenverkehrt, denn von der seitenrichtig kopierten Druckplatte setzte sich das Bild seitenverkehrt auf dem Gummituchzylinder ab, der den seitenrichtigen Druck auf das Papier brachte. Eine mehrfache Spiegelung bis zum Endprodukt. Wenn Sie, verehrte Leserin oder verehrter Leser, meinen Text hier nicht flüssig lesen können, nützt es nichts, Laptop oder Handy umzudrehen. Durch Verdrehen wird Vieles im Leben nicht richtig. Drucken Sie den Text aus und halten Sie ihn vor einen Spiegel. Dann offenbart sich das alte Sprichwort: Es ist im Leben wichtig, sich hin und wieder den Spiegel vor Augen zu halten.

Wilfried Diener

Wie ein Text im Bleisatz erscheint,
zeigt das untenstehende Bild.


© Wilfried Diener
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